Die extreme soziale Trennung der Essener Gesellschaft in Süd-Wohlstand und Nord-Armut bedingt neben der offensichtlichen Segregation der jeweils aktuellen Erwachsenen-Generationen auch die Vorbestimmung über das weitere Schicksale des Essener Nachwuchs'. Denn Soziologen sind sich einig: Wer arm aufwächst, hat weniger Zugang zu Bildung und Karriere, wird folglich schneller kriminell.
In sozial schwachen Wohnvierteln sind tendenziell und speziell in Essen auch die Schulen schlecht bzw. den Herausforderungen, unterschiedlichste Grundlagen unter einen Hut zu bringen und allen Schülern eine qualitativ hochwertige Schulbildung zu vermitteln, nicht gewachsen. Eine schlechte Schulausbildung setzt sich in der Regel mit Schwierigkeiten bei der Wahl der Berufsausbildung bzw. des Studiums fort und führt in der Endkonsequenz nicht selten zu weiterer Arbeitslosigkeit, die den lokalen sozialen Abwärtstrend weiter fortsetzt. Kinder reicher Eltern haben bessere Zukunftsaussichten – die soziale Ungleichheit wächst von Generation zu Generation.
Das zeigt sich schon darin, dass es in den Essener Problemvierteln nicht einmal ein gutes Gymnasium gibt. Von Menschenrechtsorganisationen wird immer wieder darauf hingewiesen: Eigentlich sind vollkommen ausreichende Ressourcen für alle Menschen da, doch werden sie ungleich verteilt. Laut Oxfam Deutschland besitzt 1 % der Weltbevölkerung fast 50 % des weltweiten Gesamtvermögens. Zahlen, die natürlich eher auf Notstandsregionen in Afrika und Asien hinweisen als auf zentraleuropäische Metropolen wie Essen, doch stehen sie exemplarisch für die Ungleichverteilung auch in unserem schönen Land.
Die soziale Benachteiligung gerade von Kindern und Jugendlichen bildet sich auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik ab: 2014 wurden fast 50 % aller Raubüberfälle von Personen unter 21 Jahren begangen und das obwohl der Anteil Jugendlicher in der Demografie der Stadt gerade einmal rund 12 % beträgt. Fälle von Diebstählen nahmen 2014 um fast 12 % zu. Ein Fallbeispiel:
"Am 20.06.2014 löste die Sparkassen-Filiale in der Bäuminghausstr. 82 in Essen Alarm aus. Ein Einzeltäter hatte auf einem Umschlag notiert, dass es sich um einen Überfall handelt. Um der Drohung Nachdruck zu verleihen, öffnete er seine Jacke etwas, sodass der Kassierer einen dunklen Gegenstand sehen, aber nicht eindeutig erkennen konnte. Der Geschädigte händigte fast 10.000 € aus. Nach Fahndungsmaßnahmen konnte der Täter in einem Fahrzeug in Duisburg festgenommen und der Großteil der Beute sichergestellt werden. Der 36-Jährige hatte bereits vor Jahren die gleiche Filiale überfallen und war 2006 zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Für die neue Tat erhielt er ebenfalls eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren." (Quelle: Polizei Essen)
Wenn Ihnen die Polizei bei der Aufklärung von Eigentumsdelikten gegen Ihr Vermögen nicht mehr weiterhelfen kann und will, stehen die Privatdetektive der Kurtz Detektei Essen parat: 0201 3840 9057.
Jugendliche und junge Erwachsene mit schlechtem Zugang zu Bildung werden deutlich häufiger kriminell. Ursache ist häufig Armut.
Laut OECD ist die soziale Ungleichheit auf der Welt aktuell (Dezember 2014) so groß wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die 85 (!) reichsten Menschen besitzen genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, 85 Menschen also genauso viel wie 3,5 Milliarden Erdenbürger.
In Deutschland sind die Verhältnisse sogar noch extremer: Die 5 reichsten Deutschen besitzen genauso viel wie 40 % der ärmsten Bundesbürger zusammen. Elitärer Wahnsinn in Reinform. Besonders dramatisch daran ist der Fakt, dass größere Einkommensungleichheit zu größeren Bildungsdefiziten führt und sich auf diese Weise die Schneise zwischen Arm und Reich über die Generationen noch weiter vergrößert. Denn der Zugang zu Bildung ist weltweit und leider im Deutschlandvergleich in besonderem Maße in Essen durch Herkunft und Einkommen der Eltern bestimmt.
Die erste Hälfte des Jahres 2015 war auf paneuropäischer Ebene vor allem von einer Problematik betroffen: den Flüchtlingsströmen aus Afrika in die EU. Während Italien, insbesondere der arme italienische Süden, von Flüchtlingen "überlaufen" wurde, schauten die reichen Industrienationen wie Deutschland und Frankreich lange Zeit nur zu. Großbritanniens Premier Cameron verkündete gar offen, dass das ein Problem der Festland-Europäer und nicht der Briten sei. Eine zutiefst asoziale und menschenfeindliche Ansicht, die nicht nur empörte Festland-Europäer wütend stimmte, sondern auch Briten, vor allem aus dem Norden, insbesondere in Schottland.
Die Stadt Essen zeigt sich diesem Problem gegenüber zum Glück nicht indifferent, sondern sorgt mit dem Bau neuer Flüchtlingsheime aktiv für Lösungsansätze dieses weltpolitischen Problems.
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